Das konstruktive Gespräch – ein Leitfaden für Beratung,
Unterricht und Mitarbeiterführung mit Konzepten der Transaktionsanalyse
Manfred Gührs, Claus Nowak
Limmer Verlag
Wenn ein Buch über Transaktionsanalyse, welches noch dazu bei einem kleinem Verlag erschienen ist, bereits seine 6. Auflage erreicht spricht diese Tatsache ja bereits für sich. Es gelingt den beiden Autoren hervorragend ihre Erfahrungen aus der Praxis in dieses Buch einfließen zu lassen. Obwohl die Wissensvermittlung auf sehr hohem Niveau erfolgt, ist das gesamte Buch sehr gut zu lesen und es fehlt auch der sonst bei Büchern dieser Art durchaus verbreitete moralisierende Unterton.
Inhaltlich deckt das Buch mit Ausnahme der Skripttheorie alle wichtigen Modelle der Transaktionsanalyse, mit dem Bezugsschwerpunkt Gesprächsführung, sehr gut ab. Aber auch wer sich nur schnell zu einem Thema schlau machen möchte ist mit dem Werk gut beraten, da alle Kapitel in sich abgeschlossen sind. Speziell die zwei Kapitel über Psychospiele und Passivität sind die besten und kompaktesten Darstellungen dieser Themen in der deutschen TA-Literatur. Ein Glossar mit den wichtigsten TA-Begriffen hilft zusätzlich bei der schnellen Orientierung.
Sowohl als Einführung in die Transaktionsanalyse, wie auch als Nachschlagewerk unbedingt empfehlenswert.
Die Transaktionsanalyse. Eine neue Einführung in die TA.
Ian Stewart, Vann Joines
Herder Spektrum
Das Standardwerk von Stewart und Joines ist als Einführung in Theorie und Praxis der Transaktionsanalyse äußerst empfehlenswert. Leicht lesbar und gut verständlich gibt es einen guten Überblick über die Grundlagen der TA sowie deren zentrale Modelle. Praxisbezug entsteht nicht nur durch die vielen Beispiele, die die theoretischen Ausführungen veranschaulichen. Interessierte Leser bekommen vielmehr die Möglichkeit sich die TA selbst zu erarbeiten, indem sie viele Übungen zu den einzelnen Themenbereichen gleich an sich selbst anwenden können. Eine wirkungsvolle Form der Inhaltsvermittlung, handelt es sich bei der TA doch nicht nur um eine Theorie der menschlichen Persönlichkeit, sondern auch um eine anerkannte Richtung der Therapie und Beratung sowie um eine Kommunikationstheorie, aus der sich eine Methode zur Analyse von Systemen und Organisationen ableiten lässt.
Zentral in der TA ist die Vorstellung, dass Verhaltensmuster erwachsener Menschen durch Kindheitserlebnisse stark beeinflusst werden. Stewart und Joines erläutern ausführlich, wie wir in frühester Kindheit unsere Weltanschauung sowie dieser entsprechende Überlebensstrategien festgelegt haben. Dem erwachsenen Menschen stehen aber wesentlich wirkungsvollere Ressourcen und Möglichkeiten zur Bewältigung von Herausforderungen zur Verfügung, als jene, die wir in der Kindheit als hilfreich definiert haben. Ziel der TA ist es, Menschen in ihrer effektiven Problemlösungskompetenz im Hier und Jetzt zu unterstützen. Die konkreten Modelle und Grundannahmen, derer sich die Transaktionsanalytiker dabei bedienen, werden von den Autoren in ihrem Buch modulartig aufbereitet. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Modell der Ich-Zustände und dem Lebensskript zu. Aber auch Schlüsselbegriffe wie Strokes, Discounten, Redefinieren, Symbiose, Maschen, Rabattmarken, Spiele, Autonomie sowie die Antreiber-Muster und das Drama Dreieck werden vorgestellt und anschaulich erklärt. Insgesamt wird der gesamte Lehrstoff des auf der ganzen Welt als „101“ bekannte TA Grundlagenkurs behandelt.
Das Ende des Buches ist der Frage der Anwendung der TA in Organisationen und im Bildungswesen gewidmet. Eric Berne, der Begründer der TA, betrachtete seine Theorie von Anfang an als eine „Theorie des sozialen Handelns“, die imstande ist, die Effizienz in so gut wie in allen Bereichen zu steigern, in denen Menschen mit anderen Menschen leben und arbeiten. Erfolgreiche Anwendung findet der transaktionsanalytische Ansatz insbesondere dort, wo eine Verbesserung der Effizienz, mit der Organisationen gewünschte Resultate erreichen, erzielt wird.
Für jene Leser und Leserinnen, die sich mit der Transaktionsanalyse näher beschäftigen möchten, bieten die Autoren in mehreren Anhängen weiterführende Literaturhinweise sowie Informationen über Ausbildungen und Fachverbände.